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Vom Partykeller im Elternhaus bis zum „Reggae Jam“-Festival

Axel Kolhosser vom WIGOS-UnternehmensService (li.) freut sich, dass sich das Geschäft von Laurens Tomoor so positiv entwickelt.
Foto: © Sandra Joachim-Meyer

Vom Partykeller im Elternhaus bis zum größten Festival der Region: Der Bersenbrücker Laurens Tomoor hat schon früh den Reiz der Veranstaltungstechnik für sich entdeckt. Mit seinem Unternehmen „ToMore Music“ und Licht, Ton, Bühne und Video kreiert der Jungunternehmer spektakuläre Events und denkwürdige Veranstaltungen über die Region hinaus. Das Besondere daran: Während viele andere im Alter von 16 Jahren noch in der Berufsorientierung stecken, gründete Laurens Tomoor sein Unternehmen für Veranstaltungstechnik. Die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land hat ihn bei seiner Entwicklung beratend begleitet und unterstützt.

Know-how auch von Spezialisten aus WIGOS-Netzwerk

„Dass jemand so früh in die Geschäftswelt einsteigt und zielstrebig erfolgreich weiterentwickelt, ist außergewöhnlich. Als Wirtschaftsförderung können wir Unternehmern wie Laurens Tomoor unsere ganze Unterstützung anbieten und freuen uns, dass er das Know-how, auch von Spezialisten aus unserem Netzwerk, für sich nutzt“, betont Axel Kolhosser vom UnternehmensService der WIGOS bei einem Besuch von „ToMore Music“ in Bersenbrück.


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Bereits zur Konfirmation Einstieg in die Veranstaltungswelt

Denn der Werdegang des jungen Unternehmens ist in vielerlei Hinsicht besonders: Laurens Tomoors Leidenschaft für Musik und Show, verbunden mit Technik, wurde schon früh geweckt: So ist sein Vater Maschinenbauingenieur, seine Mutter brachte ihm die Musik näher. Zum elften Geburtstag habe er eine Lichteffektmaschine bekommen. „Von meinem Taschengeld kaufte ich mir meine erste Nebelmaschine, die im Partykeller zu Hause zum Einsatz kam“, erinnert sich Laurens Tomoor lächelnd. Vom Konfirmationsgeld schaffte er seine erste Anlage an und so den Einstieg in die Veranstaltungswelt. Denn schnell kam die Lust auf mehr: Auf den 70. Geburtstag seines Großvaters und Beraters, den ehemaligen Unternehmer Jürgen Brinker, den er musikalisch und technisch ausrichtete, folgten Weihnachtsfeiern, Bigband-Konzerte und andere Veranstaltungen.

Mit 16 Jahren wurde die "frühzeitige Geschäftstüchtigkeit" bescheinigt

Die Nachfrage stieg zwar, ein Problem gab es dennoch: Einen Gewerbeschein konnte der inzwischen 14-Jährige nicht vorweisen. Für den aufstrebenden Gründer musste es zunächst beim Hobby und bei gelegentlichen Einsätzen bleiben – obwohl seine Leistung immer professioneller wurde. So gab es schließlich nur einen Weg, um sein Hobby zum Beruf machen zu können: „Ich bin zur IHK gegangen und habe mich erkundigt, welche Möglichkeiten ich habe, mit 14 Jahren ein eigenes Gewerbe zu gründen. Daraufhin musste ich meine Hosen sozusagen auf links drehen und Prüfungen ablegen. Das Ganze hat dann doch länger gedauert als gedacht.“ Mit 16 Jahren wurde ihm dann die so genannte „frühzeitige Geschäftstüchtigkeit“ bescheinigt und er erhielt den ersehnten Gewerbeschein. Bevor er richtig loslegen konnte, musste der Gymnasiast noch das Abitur machen. Mit dem Abschluss in der Tasche gründete er schließlich 2019 sein Gewerbe „ToMore Music“. Von der Garage des Nachbarn zog Laurens Tomoor mit immer mehr Equipment um in größere Geschäftsräume.


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Foto: © Jacob Lund - Adobe Stock l Grafik: © tomasknopp - Adobe Stock


Auch schwierige Zeit der Pandemie mit angepassten Angeboten überstanden

Dazwischen kam dem jungen Unternehmer, der heute neben seinem Gewerbe Betriebswirtschaft studiert, die Corona-Pandemie. Aufträge brachen weg. Dennoch sorgte er unter Coronabedingungen und mit ausgefeiltem Hygienekonzept auf dem Abiball des Gymnasiums Bersenbrück für gute Stimmung. Die schwierige Zeit der Pandemie überstand der engagierte Veranstalter auch deshalb gut, weil er sein Angebot entsprechend anpasste: „Ich habe mir zwei Kameradrohnen gekauft, den Drohnenführerschein gemacht, und Videoproduktionen und Luftaufnahmen gemacht. Dadurch konnte ich Gewinne erzielen. Mit dem Geld habe ich dann günstig Equipment aus Insolvenzen anderer Veranstalter gekauft, das ich später gegen hochwertiges Material eingetauscht habe. So war ich am Ende der Coronazeit gut aufgestellt“, berichtet der Bersenbrücker.

In diesem Jahr mit dem Reggae Jam in Bersenbrück das größte Festival der Region betreut

Nach und nach stiegen die Anforderungen und Aufträge. Mit jedem Jahr wirkte er stärker beim „Reggae Jam“ in Bersenbrück mit. 2021 mischte er eine Band, 2022 kam der Bereich Video hinzu, 2023 der Bereich Bühne. „In diesem Jahr habe ich das größte Festival der Region komplett selbst gemacht“, ist Laurens Tomoor stolz. Private Veranstaltungen stünden schon länger nicht mehr auf dem Arbeitsplan von „ToMore Music“. Er versuche, stärker in rentable, größere Projekte mit Prestige hinein zu kommen. Der Einsatzort sei nicht auf das Osnabrücker Land beschränkt, wenngleich dort ein Schwerpunkt liege, zum Beispiel bei Veranstaltungen von Banken und anderen Einrichtungen.

Schon beim Wettbewerb "Jugend forscht" erfinderisch

Um alle Erfordernisse in hoher Qualität leisten zu können, arbeitet Tomoor mit Spezialisten zusammen. Darunter sind sowohl Elektriker, als auch freischaffende Spezialisten für Licht und Ton. Minijobber helfen beim Aufbau und Abbau der Bühnen mit. Um attraktiv zu bleiben und sich von anderen abzuheben, muss sich der Veranstalter immer etwas Neues einfallen lassen, wie zum Beispiel pyrotechnische Effekte. Dass der Bersenbrücker Firmeninhaber erfinderisch ist, hat er schon beim Wettbewerb „Jugend forscht“ gezeigt, bei dem er einen Preis gewonnen hat. Zudem hat der Jungunternehmer kürzlich sein Know-how in ein Digitalisierungs-Projekt, in die Entwicklung einer Software zur Jobsuche, am Gymnasium Bersenbrück eingebracht.

Künftig sollen Fachkräfte für Veranstaltungstechnik selbst ausgebildet werden

Für die Zukunft hat Laurens Tomoor noch viel vor, bei dem ihm auch die WIGOS unterstützt. So konzentriert sich der Unternehmer aktuell auf die Digitalisierung von Prozessen und ist gerade mit einem neuen Online-Auftritt an den Start gegangen. Dabei nutzte er die Beratungsangebote der WIGOS. Ein großes Ziel, um sein Unternehmen weiterentwickeln zu können, hat der 22-Jährige vor Augen: Er möchte IHK-Ausbildungsbetrieb werden und Fachkräfte für Veranstaltungstechnik selbst ausbilden. „Ich habe Spaß daran, zu sehen, wie das Geschäft wächst.“

Bildunterschrift:

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