Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs haben gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks, Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun, visionäre Projekte aus Niedersachsen mit dem Innovationspreis 2024 ausgezeichnet. Mit der Elea Technology GmbH aus Quakenbrück und der seedalive GmbH aus Osnabrück waren auch zwei Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Osnabrück im Finale.
WIGOS Kooperationspartner von Elea Technology
„Auch wenn der Innovationspreis diesmal nicht in unsere Region ging, zeigt die Nominierung dennoch, welche Innovationskraft in unserer Region steckt. Wir können auf unsere Hidden Champions und unser gemeinsames innovatives Projekt stolz sein, mit dem wir den Sprung ins Finale schafften“, betonte WIGOS-Geschäftsführer Peter Vahrenkamp anlässlich der Preisverleihung in Hannover. Die WIGOS ist Kooperationspartner der Elea Technology GmbH, die die Qualitätskontrolle für den Einsatz der PEF-Technologie in der Lebensmittelverarbeitung verbessern will. Mithilfe der Kooperationspartner DIL e.V., DFKI, Hochschule Osnabrück, WIGOS und MCON entsteht eine KI-gestützte Analyse von akustischen Signalen während des Schneidprozesses. Der WIGOS-Geschäftsführer gratulierte auch der seedalive GmbH, die einen Schnelltest entwickelt hat, mit dessen Hilfe Landwirte innerhalb kürzester Zeit und kostengünstig unter Einsatz von KI die Qualität und Keimfähigkeit ihres Saatguts bestimmen können.
Preisverleihung erstmals in zwei neuen Kategorien
Wie das Land Niedersachsen in einer Pressemitteilung berichtet, haben die Preisträgerinnen und Preisträger bei der feierlichen Verleihung im Helmkehof in Hannover jeweils 20.000 Euro Preisgeld für ihr Projekt erhalten. Sie und die jeweils Zweit- und Drittplatzierten bekommen einen professionellen Imagefilm, mit dem sie für ihre Innovation werben können. In diesem Jahr wurde der Preis erstmals in den zwei neuen Kategorien „Schlüsseltechnologien“ sowie „Wissens- und Technologietransfer“ vergeben. Nominiert waren einerseits innovative Technologien, die für unterschiedliche Wirtschaftszweige ein zentraler Wegbereiter in der schnell voranschreitenden Transformation sind. Andererseits waren Projekte vorgeschlagen, die beispielhaft Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Praxis transferieren und in enger Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen entstanden sind, heißt es in der Mitteilung weiter.
Neue Technologien Fundament des Wohlstands
Wirtschaftsminister Olaf Lies betonte darin: „Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind nicht nur Schlagworte, sondern die Grundlage für unsere wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Beim Preisträger und bei den Zweitplatzierten sehen wir, wie KI und digitale Anwendungen in verschiedensten Prozessen – Produktion, Life Science und Ernährungswirtschaft – einen echten Mehrwert bietet. Diese Projekte sind von großer Bedeutung für unser Land und unsere Wirtschaft. Genau solche Innovationen können wir gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen gut gebrauchen. Neue Technologien sind das Fundament unseres Wohlstands und unserer Wettbewerbsfähigkeit. Und jede innovative Idee hilft dem Standort Niedersachsen nicht nur im europaweiten, sondern auch im globalen Wettbewerb.“
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Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand
Wissenschaftsminister Falko Mohrs: „Ideenreichtum und Innovationskraft – das sind unsere wichtigsten Rohstoffe, um die Zukunft des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Niedersachsen zu gestalten. Aus neuen Ideen werden neue Produkte, Schlüsseltechnologien, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, die die Welt verändern und zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen. Den Weg von der Idee zum Markt müssen Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand gehen. Der Innovationspreis würdigt diese Ambitionen und das Engagement. Den prämierten Projekten ist es auf beispielhafte Weise gelungen, Erkenntnisse aus der Wissenschaft in die Praxis zu überführen.“
Eine Idee oder eine clevere technologische Lösung ans Licht holen
Prof. (HSG) Dr. Sascha Spoun, Vorstandsvorsitzender des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks: „In Zeiten multipler Krisen und gravierender ökonomischer Herausforderungen ist Innovation nicht nur ein Ziel unter vielen, sondern die vordringlichste Aufgabe, um eine positive Wirkung in Gesellschaft und Wirtschaft zu erzielen. Gegen die mit Krisen immer einhergehende Perspektivverengung gilt es gerade jetzt darauf Energie zu verwenden, eine neue Idee, eine clevere technologische Lösung ans Licht zu holen und den schnellsten Wissenstransfer zu fördern. Die hervorragende Qualität der sechs nominierten Projekte macht mich in dieser Hinsicht absolut zuversichtlich: Niedersachsen - und das zeigt allein schon die Zahl der Bewerbungen, die uns für den Wettbewerb erreicht haben - ist ein Ort der Kreativität und der ständigen Erneuerung.“
INLEAP Photonics gewinnt in Kategorie "Schlüsseltechnologien"
Den Innovationspreis In der Kategorie „Schlüsseltechnologien“ gewinnt die INLEAP Photonics GmbH aus Hannover mit ihrer INLEAP® FASTLIGHT®-Technologie: Bei der Fertigung von Hightech-Produkten ist der Laser das zentrale Werkzeug. INLEAP hat im Zuge des Projekts „Die effiziente und nachhaltige Revolution der laserbasierten Fertigung“ ein Lenksystem entwickelt, um den Produktionsprozess mithilfe von Lasern erheblich produktiver und gleichzeitig auch kostengünstiger zu gestalten. Dabei wird der Laserstrahl nicht über zu bewegende Bauteile gelenkt, sondern digital über das Ansteuern einzelner Pixel. Das Lenksystem ist modular aufgebaut und kann so einfach in bestehende Anlagen integriert werden. Den zweiten Platz teilen sich die seedalive GmbH aus Osnabrück und MPSlabs aus Saterland. MPSlabs hat eine Möglichkeit entwickelt, um mithilfe eines digitalen Zwillings von biologischen Daten die Wirksamkeit und Verteilung von Wirkstoffkandidaten besser vorherzusagen - und so die Anzahl unnötiger Tierversuche zu reduzieren.
NanoDrugDelivery in Kategorie "Wissens- und Technologietransfer" vorn
Den Innovationspreis in der Kategorie „Wissens- und Technologietransfer“ gewinnt NanoDrugDelivery GmbH aus Hannover für ihr Projekt „Mit Nanotechnologien alten Wirkstoffen neue Tricks beibringen“. In Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen und dem Max-Planck-Institut aus Göttingen entwickelt das Unternehmen Hybrid-Nanopartikel für die Therapie von Pankreakrebs. In den Partikeln ist der Wirkstoff durch elektrostatische Anziehung fester Bestandteil der Partikelstruktur. Auf diese Weise kann bis zu achtmal mehr Wirkstoff pro Partikel transportiert werden als in herkömmlichen Systemen. Langfristig soll eine Plattform mit einer Vielzahl von Anwendungsgebieten entstehen. Auch der Hightech-Inkubator Biointelligence hat das Projekt bereits gefördert. Ebenfalls nominiert waren die Elea Technology GmbH aus Quakenbrück sowie die Phaeosynt GmbH aus Hannover. Die Phaeosynt GmbH hat in Kooperation mit der Leibniz Universität Hannover die „vegane Antiköperproduktion der Zukunft“ entwickelt, ein skalierbares System, mit dem Antikörper aus Kieselalgen gewonnen werden - als Alternative zu tierischen Quellen.
Hintergrund:
Federführend bei Ausschreibung und Vergabe des Preises ist das Niedersachsen.next Innovationsnetzwerk, das mit mehr als 280 Mitgliedern die überregionale Plattform der Innovationsförderer in Niedersachsen bildet und sich als branchen- und ressortübergreifende Schnittstelle zur Landesregierung versteht. Seine Aufgabe ist es, in enger Zusammenarbeit mit weiteren Niedersachsen.next-Initiativen die Impulse, Bedarfe und Potenziale aus der Fläche in die Ministerien in Bereichen wie Digitalisierung, Mobilität, Energie, Life Sciences oder Food und Agrar zu spiegeln und die strategische Weiterentwicklung der niedersächsischen Innovationspolitik mitzugestalten. Weitere Informationen zum Innovationspreis Niedersachsen finden Interessierte unter https://innovationspreis.nds.de/
Bildunterschrift:
In Hannover wurde der Innovationspreis feierlich verliehen.
Foto: HENNING SCHEFFEN PHOTOGRAPHY